Regulatorische Mammutprojekte bei Banken können Berater auf Jahre auslasten
Neue regulatorische Projekte binden Kapazitäten
Regulatoren haben in den letzten Monaten einige Mammutprojekte verabschiedet, die bei Finanzdienstleistern auf Jahre sehr viel Kapazität und Budget binden werden. Beispielhaft kann man nennen:
- Basel IV: EU-Trilog in 06/2023 verabschiedet. Gravierende Veränderungen in nahezu allen Standardansätzen, Implementierung eines Output-Floors für IRBA-Banken, Verankerung von ESG, Abschaffung der internen Modelle für operationelle Risiken …
- MaRisk: 7. Novelle ebenfalls im Juni 2023 verabschiedet. Nahezu in jedem Kapitel werden die Einbindung von ESG-Risiken gefordert; ferner Sensibilisierung hinsichtlich risikoadjustierten Zinssätzen, massive Veränderungen im Kreditprozess, die Einführung einer neuen Risikoklasse …
- DORA – Digital Operational Resilience Act: Regelwerk zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit in kritischen Szenarien (Cybersecurity), Berücksichtigung von Drittanbieterrisiken (Cloud Service-Provider), Fehler-Ursachen-Analysen nach Störungen …
- und dann sind da noch: MiCa/MiCaR, ISO 20022, …
Projekte binden fachliche und technische Kapazitäten
Diese Projekten werden insbesondere Entwicklerkapazitäten in den IT-Abteilungen binden. Aufgrund harter regulatorischer Einführungszeitpunkte müssen sie auch prioritär behandelt werden. Die Gefahr ist, dass Banken möglicherweise ihre Anstrengungen um Open Banking, Digitalisierung und Prozessoptimierung zurückfahren müssen, weil die erforderlichen IT- und bankfachlichen Fachkräfte nicht vorhanden sind.
Enorme Chancen für externe Berater
Alle oben genannten Projekte sind ausgesprochen groß, komplex und bedeutsam. Banken werden nicht umhin kommen, externe Unterstützung durch Beratungshäuser hinzuziehen. Diese Situation stellt eine enorme Chancen für externe Berater von Banken dar.
Neben den sicherlich gut positionierten Big Four dürften auch zahlreiche spezialisierte Beratungsunternehmen aus der zweiten und dritten Reihe eine gute Chance auf Einschaltung haben.
Voraussetzung dafür ist, dass das Wissen um die Projekte und die Umsetzungskompetenz vorhanden sind. Ferner ist wichtig, das externe Berater frühzeitig, also jetzt über die anstehenden Projekte mit ihren Bankkunden ins Gespräch kommen.
Jetzt ist die Zeit, mit Finanzdienstleistern ins Gespräch zu kommen über die soeben verabschiedeten regulatorischen Großprojekte. Vom PreSales bis IT-Anwendungsentwicklung sollten Mitarbeitende ein gutes Verständnis dieser Themen haben, denn sie werden die Beratungshäuser in den nächsten Jahren beschäftigen. Selten gab es ein so hohes und nachhaltiges Umsatzpotential für externe Berater bei Finanzdienstleistern.
Günter Keilhammer, GF Keilhammer Consulting & Training
Bauen Sie Ihr Wissen gezielt auf
In unterschiedlichen Seminarformaten gehen wir auf die Regulatorik ein und machen Ihre Kollegen von Presales, Vertrieb, Kundenberatung bis zur IT-Anwendungsentwicklung fit für das Gespräch mit Finanzdienstleistern:
- einen fundierten Überblick geben wir in „Banking für Berater“ – im offenen Onlineformat im September 2023 und Februar 2024
- spezifiziertes Wissen, z.B. um Basel IV und MaRisk bilden wir in unseren Inhouse-Schulungen Risikomanagement ab
Melden Sie sich gerne, wenn Sie Bedarf haben.
Foto: Membeth, CC0, via Wikimedia Commons