Kostenlose Kontoführung war gestern

Vor mehr als 20 Jahren haben die Banken die Kunden mit kostenlosen Girokonten umworben. Die dadurch realisierten Einlagen – aktuell sind es bundesweit etwa 1,7 Billionen € ! – konnten ertragbringend eingesetzt werden, eine Quersubvention war möglich. Zumal das laufende Gehaltskonto ein strategisch wichtiges Produkt vor dem Hintergrund Cross Sell ist. Dennoch, zweifelhaft war diese Preisstellung schon damals und eher dem Wettbewerb durch Onlinebanken geschuldet.

Kostenlose Kontoführung wird langfristig für Filialbanken nicht mehr darstellbar

Jetzt dreht sich der Markt: Sparkassen, Genossenschaftsbanken und nun auch die Postbank führen Kontoführungsentgelte ein. Aus meiner Sicht nachvollziehbar: Es steckt eine aufwändige Dienstleistung dahinter und, Einlagen bringen derzeit kaum Nutzen! Doch die Kunden haben sich an „umsonst“ gewohnt und werden aufschreien! Die Diba läutet ihre Gegenkampagne ein und provoziert: Warum fürs Giro zahlen? Viele Kunden werden das genauso sehen und sich nach kostenlosen Alternativen umsehen. Macht nichts, so werden wenigstens die Erwartungen klar formuliert und umgesetzt. Wer Filialen, Geldautomatennetzwerk und Beratung will, wird künftig seinen Obolus dafür bezahlen müssen. Ein Geschäftsmodell das auf verschenkte Produkte aufbaut, ist leider nicht machbar.

Für die Banken heißt es, durch guten Service und kompetente Beratung erkennen lassen, dass es Sinn macht, Banking wieder persönlich zu nehmen.

Foto: © Andrey_Arkusha – fotolia.com

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